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Harvard-Studie mahnt Kampagnen zum Schutz vor Cyberangriffen
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Eine überparteiliche Gruppe von politischen Aktivisten und Cybersicherheitsexperten, die in einem von der Harvard University geförderten Projekt zusammengekommen sind, hat heute eine „Playbook für Cybersicherheitskampagnen“, Entwickelt, um politische Kandidaten vor elektronischem Hacking – aus dem In- und Ausland – zu schützen.
Der 27-seitige Leitfaden spiegelt die gestiegene Besorgnis vor Cyberangriffen unter Politikern und Wahlbeamten im Gefolge der Wahlen von 2016 wider. Damals verbreiteten offenbar von der russischen Regierung unterstützte Hacker Tausende von E-Mails, die sie von Konten der Demokratischen Partei kopiert hatten, und drangen in die Wählerregistrierungssysteme von mindestens 21 Bundesstaaten ein.
„Menschliches Versagen ist die häufigste Ursache für Sicherheitsverstöße“, schreiben die Autoren und ermahnen Kandidaten und Politiker, Sicherheitsbedenken ernst zu nehmen.
Der Bericht beginnt mit einer „Top-Five-Checkliste“, die unter anderem empfiehlt, dass die Kampagnen kommerzielle „Cloud“-Server für die Abwicklung ihrer Bürofunktionen verwenden, eine Zwei-Faktor-Authentifizierung für den Zugriff auf E-Mail, soziale Medien und andere wichtige Konten verlangen, nur lange, schwer zu duplizierende Passwörter verwenden und Pläne für den Umgang mit Sicherheitsverstößen bereithalten.
„Wir kommen aus unterschiedlichen politischen Parteien und sind uns in politischen Fragen nicht sehr einig, aber eines eint uns: die Überzeugung, dass die amerikanischen Wähler über unsere Wahlen entscheiden sollten und niemand sonst“, schreiben Robby Mook, Hillary Clintons Wahlkampfmanager im Jahr 2016, und Matt Rhoades, der Mitt Romneys Wahlkampf im Jahr 2012 leitete, in einer Einleitung zum Handbuch.
„Unsere zunehmend digitale Lebens- und Arbeitsweise bietet Gegnern neue Möglichkeiten, unsere Kampagnen und Wahlen zu beeinflussen“, fügen die beiden hinzu. „Man muss zwar kein Cyberexperte sein, um eine erfolgreiche Kampagne zu führen, aber man hat die Verantwortung, seinen Kandidaten und seine Organisation vor Gegnern im digitalen Raum zu schützen.“
Der Bericht wurde vom Projekt Defending Digital Democracy am Belfer Center for Science and International Affairs, einem Teil der Harvard Kennedy School of Government, erstellt und verbreitet. Zu den Autoren zählen mehr als drei Dutzend Wissenschaftler, Studenten, politische Aktivisten und Cybersicherheitsexperten von Unternehmen wie Google, Facebook, Citibank, Goldman Sachs und Aetna.
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